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Kunst im öffentlichen Raum in Rotenburg

Farbrauschen

Was nehmen wir wahr, wenn wir durch die Stadt gehen? Wie bewegen sich die Menschen in der Stadt? Wie ist ihr Gehverhalten und wie unterscheidet sich dies? 
Durch das Gehen und Bewegen der Menschen in der Stadt entsteht ein Rhythmus und ein Takt. Das Verhalten der Menschen in der Fußgängerzone von Rotenburg wurde filmisch festgehalten. 
Diese Filme wurden zusammengefügt und von einem Fernseher abspielt. Der Widerschein beziehungsweise die Lichtreflexion, die vom Fernseher ausgeht, spiegelt sich auf einer Tischoberfläche  wider und diese Spiegelung wurde schlussendlich abgefilmt. 

In dem fertigen Film sind nur noch die Farben der Umgebung und der Menschen, wie sie sich bewegen, zu erkennen. 
Durch die Bewegung der Gehenden wird die Farbe zu einem Rauschen und Pulsieren. Die Menschen sind nicht mehr zu erkennen und als diese wahrzunehmen. Was bleibt ist das Farbrauschen.

Neue Häuserreihe

Welches Gebäude ist wichtig für Rotenburg? 
Rotenburgs Kernstadt besteht aus 5.632 Häusern. Jedes Haus hat seine eigene Geschichte und wurde in verschiedenen Jahrzehnten erbaut. Daraus ent-steht eine Vielzahl an Baustilen. 
Im Vorfeld zu diesem Projekt wurde eine Befragung in der Fußgängerzone  von Rotenburg durchgeführt. 
Die Einwohner und Besucher von Rotenburg wurden befragt, welche Gebäude und Häuser (öffentlich) Sie wichtig für Rotenburg finden oder charakteris-tisch für die Stadt sind. 

Die Befragung ergab Folgendes:

1. Heimatmuseum           20 %
2. Rudolf Schäfer Haus    17 %
3. Stadtkirche                 14 %
4. Cohnscheune             14 %
5. Apotheke                   10 %
6. Rathaus                       7 %
7. Wachtelhof                  4 %
8. Sonstige Gebäude      14 %

Diese Gebäude wurden abfotografiert. Die einzel-nen Gebäudefronten werden zu einer neuen Häu-serreihe montiert. Die Größe der Gebäude ist be-stimmt durch die Anzahl der Nennungen.
Es entsteht ein für Rotenburg charakteristisch ange-passter und für die Bewohner ‚perfekter‘ neuer Häu-serverlauf. Das Foto ist in Form einer LKW-Plane im Format 8 x 2 Meter am Neuen Markt zu sehen.

Was bleibt?

Im Zeitalter der Digitalisierung bewegen sich die Menschen immer mehr in virtuellen Räumen und hinterlassen dort ihren virtuellen Fußabdruck. Doch was bleibt in der ‘realen Welt‘? Wo hinterlassen wir dort unsere Spuren? 
Die Bodenarbeit „Was bleibt?“ setzt sich mit dieser Fragestellung auseinander und bietet den Bewohnern und Besuchern von Rotenburg die Möglichkeit, ihre Fußspuren zu hinterlassen. 

Auf dem Pferdemarkt vor dem Rathaus wird ein Becken mit feuchtem Lehm installiert. Das Becken hat die Maße von 3m x 1,50 m. 

Der Werkstoff Lehm ist eines der ältesten Baustoffe und wird seit über 9000 Jahren als Baumaterial verwendet. Bevor die Straßen gepflastert oder geteert wurden, bestanden sie aus einfachem Sand oder Lehm. Die Menschen, die nun über den Lehm laufen, hinterlassen dort ihre Fußspuren. Es bleibt Ihnen frei überlassen, ob Sie durch den Lehm laufen oder drumherum gehen.   
Durch den partizipativen Ansatz, der die Bewohner und Besucher einlädt, Teil dieser Arbeit zu werden und sie aktiv mitzugestalten, entsteht ein ständiger Prozess der Veränderung. 

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